Citra Pale Ale, Tag 2 des Brauens. Dummerweise musste ich im Verlauf des Tages auf Seminar (mit Übernachtung). Mit desinfiziertem Löffel hab ich morgens Sebastians Ale-Hefe eingerührt. Allerdings hatte mein Bottich noch 29℃ – eigentlich zu viel. Blöderweise war auch der Hochsommer ausgebrochen und im Haus waren es 25℃. Nach dringenden Anrufen vom Trierer Ale-Papst Sebastian habe ich meine liebe Frau Claudi gebeten, mit Kühlakkus, Eiswürfel und kaltem Wasser in der Wanne den Gäreimer zu kühlen. Danke an Claudi, abends hatte ich 21 ℃ am Eimer. Das Bild beweist, die Gärung lief.
Aus besagtem Seminar kam ich also am Freitag wieder. Das Jungbier war quasi blank, alle Gärbläschen waren verschwunden. Panik!!! Ist die Hefe kaputt? Doch Spindeln brachte Klarheit, der Restzucker war unter 5°Plato. Halleluja, die Hefe hat quasi innerhalb von 36 Stunden durchgegoren – Turbohefe. Bis Sonntag durfte sie noch etwas weiter gären und dann habe ich abgefüllt. Zuerst habe ich allerdings noch etwas Speise (unvergärte Würze, die ich direkt nach dem Kochen abgezwackt habe) meinem Jungbier dazugegeben. Einen Teil davon habe ich auch mal verkostet.
Eins kann man schon sagen: Es wird hopfig bitter! Als Hopfenjünger reicht mir das natürlich nicht, und ich wollte unbedingt auch noch etwas stopfen (Hopfengabe während der Reifung). Da ich Flaschenreifung mache, blieb mir somit nichts anderes übrig, als jede Flasche mit je einer Hopfendolde zu bestücken. Ein paar Flaschen blieben allerdings ungestopft. Mal sehen, was das für einen Unterschied macht. Insgesamt 16 Liter konnte ich in die Flasche bringen. Jetzt steht sie in einem alten, reaktivierten Kühlschrank und ich muss „lange vier Wochen“ warten. Ob es was geworden ist und wie es schmeckt – ihr werdet es hier erfahren.