Wie man im Exkursionsbericht Teil 1 lesen kann, bin ich unterwegs, so wie es viele Engländer machen: Football and beer im Ruhrpott.
Eigentlich ist der Pegel deutlich. Doch die beste Stadionwurst Deutschlands verschafft ein gewisses Fundament für weitere Taten. Wie bereits erwähnt, ist Bochum fest in der Hand der Brauerei Moritz Fiege. Trotzdem lohnt ein Blick in die Craftbierszene. Immerhin ist Bochum ja auch eine Großstadt. Gibt’s hier Craftbier? Im Internet werde ich fündig. Es soll eine Trinkhalle geben, die Craftbiere anbietet. Die Trinkhalle Ruhrgebeat. Meine Begleiter aus Bochum kennen das nicht, die Neugierde auf andere Biere ist auch nicht besonders ausgeprägt, trotzdem brechen wir auf und suchen den Laden. Mit Hilfe zweier sympathischer Blondinen werden wir fündig. Patrizia und Sonnenschein erleuchten uns auf der Suche nach der Trinkhalle. Drei Kühlschränke gefüllt mit allerlei Leckereien aus Belgien und Vertretern der deutschen Szene wie Crew Republic, Camba Bavaria, Kuehn Kunz Rosen und viele mehr sind zu finden. Das Publikum dieses Ladens besteht weitestgehend aus Neulingen in der „Bierforschung“ – natürlich ist man dann erstmal erschlagen bei so viel Auswahl. Jeder dort kennt Moritz Fiege Pils, bestimmt hat man auch schon mal das Bernstein getrunken, aber so viele bunte Flaschen: das bedarf ein wenig Erläuterung.
Neben dem Besitzer, der eifrig-hektisch einigen Leuten Tipps bei der Suche nach Bieren gibt, erwische ich mich dabei, dass ich nun schon zweimal das Von Freude Boulevard und einmal das Bayrisch Nizza an neugierige Neukunden empfohlen habe. Ich dachte, für unsere Runde öffne ich eine 0,7er Pulle IPA von Brauprojekt 777. Doch meine Bochumer Freunde haben aber nicht lange gefackelt – sind schon versorgt. Ich bin geschockt, Christoph hat sich selbst den Kriek erklärt – ich gehe in Deckung und frage vorsichtig, wie es schmeckt. „Nach Kirsche!“ – Puuuh, ein kommenden Kenner.
Die Kollegen Tobi und Simon gehen auf Nummer sicher, haben sich erstmal ein schönes Moritz Fiege Pils aus dem Schrank geholt und widmen sich dem Kickerspiel. Sonnenschein hat sich eine Onkel Herbert –Rhabarber Weiße ausgesucht. Ob sie denn schon mal ein Sauerbier hatte? „Nein, aber lecker!“ Ich bin beeindruckt. Nur mein Kumpel Daniel steht noch suchend da – 0,7 Liter ist zuviel für uns beide. Ich empfehle ihm ebenfalls das Bayrisch Nizza und freue mich, dass es ihm es ihm schmeckt. Ich selbst sehne mich nach Hopfen und greife zum Camba Imperial IPA.
Ein gefliester Raum, eine Theke, drei Kühlschränke und ein Kicker. So einfach kann es sein, Craftbier in die Welt zu bringen.
Die Biere im Überblick
Camba Bavaria Imperial IPA – 4,5/5